Üblicherweise denkt man bei mentaler Gewalt an chinesische Geirnwäsche-Folter … oder auch an die geistige Gleichrichtung, wie sie in der Propaganda des Dritten Reichs oder anderen autoritären Staatsformen eingesetzt wurde.
Aber auch in der Politpropaganda findet man Beispiele, wie geistige Inhalte „eingetrichtert“ werden – z. B. wenn auf Plakaten Botschaften in der Ich-Form zur Identifikation verführen sollen. Ich erinnere mich da an SPÖ-Plakate … Gewaltverzichtend wären hingegen Formulierungen wie „Wir setzen uns für … ein“ oder „Wir stehen für …“ – aber da muss man dann auch Inhalt vorweisen können.
Wer anderen etwas einzureden versucht, will damit gedanklichen Gehorsam erzwingen – und sich kritisches Infragestellen ersparen.
Derzeit argumentiert das Rechtskomitee Lambda – das sich dankenswerterweise gegen Diskriminierung von Lesben, Schwulen und TransGender-personen einsetzt – für die Öffnung des Rechtsinstuts Ehe für homosexuelle Menschen mit dem Hinweis, Kinder aus einer eingetragenen Partnerschaft würden ohne völlige Gleichstellung der beiden Lebensgemeinschaften als unehelich diskriminiert.
Diese Gedankenkonstruktion zeigt deutlich, dass es nicht um das Kindeswohl geht, sondern nur um unbewältigte Konkurrenzgefühle gegenüber Ehe-Paaren – und das hat vermutlich seine Wurzeln bei den Erfahrungen mit dem eigenen Erzeugerpaar.
Dem Gesetzgeber sind alle Kinder gleich – und wo da ein Mangel auftreten könnte, kann man das im Kindschaftsrecht ausgleichen. Mit der Lebensform der möglichen Erziehungsbrechtigten hat das nichts zu tun. Wer das behauptet, betreibt eine Verwirr- und Verdummungsstrategie … wobei erinnert werden muss: Dass Kinder (aus welchen Gründen auch immer) verspottet werden, ist ein sozialpsychologisches Problem und daher kaum mit legistischen Mitteln zu verhindern. In solchen Fällen sind wir alle, die ZeugInnen wurden, aufgefordert, dagegen einzuschreiten.
Wir SPÖ-Frauen haben im Rahmen der Alleinregierung Kreisky gegen die Diskriminierung unehelicher Kinder gekämpft – und wir waren erfolgreich. Heute, wo viele heterosexuelle Paare es nicht mehr nötig finden, ihre Zusammengehörigkeit durch Heiratspomp bezeugen zu müssen, gibt es nur mehr ganz vereinzelt uralte Landpfarrer (samt geringer Anhängerschaft), die noch in der Denkweise des 19. Jahrhunderts gegen „mangelnden Ehewillen“ predigen und schimpfen.
Aber vielleicht geht es wirklich nur um die Inszenierung von Prunk oder … Triumph?