Da hat sich heute eine Mutter auf Facebook gewundert, dass Kinder durch das Tragen der Mund-Nasen-Schutzmasken traumatisiert sein sollen und danach für eine gesunde Frustrationstoleranz plädiert, damit die Kinder lernen, Unangenehmes auszuhalten. Hat halt ein bisserl sehr nach „schwarzer Pädagogik“ geklungen … ist aber was Wahres dran, nur:

Unangenehmes aushalten lernen, setzt
1. voraus, dass man dazu die passenden Wahrnehmungs- und sodann Handlungsnervenzellen entwickelt, und dies sollte
2. in begleitender Erklärung durch liebevolle UND vertrauenswürdige Erwachsene geschehen (Erklärung zu meiner Formulierung: Pädosexuelle benehmen sich meist auch liebevoll, sind aber nicht vertrauenswürdig.), und setzt
3. auch voraus, dass diese Erklärungen knapp und altersentsprechend sind.

Man kann davon ausgehen, dass „unschuldige“ Kinder – d. h. solche, die noch „arg-los“ sind, was bedeutet, dass sie noch vertrauen – alles Neue mit Neugier (deswegen heißt die ja auch so) erforschen wollen und vieles lustig finden, bei dem wir Erwachsenen eher mit Frustration, Ärger und Wut oder Sorge, Angst bis Verzweiflung reagieren. Oft wird dann die eigene Frustration auf das Kind projiziert (oder sonst jemand, der sich als Projektionsfläche eignet) und dient dann als Vorwand, die eigenen Emotionen auszuagieren: Dann hat man selbst zwar die unangenehmen Gefühle los – weil aus-gedrückt – aber die anderen haben sie, und wer sich ein bisschen mit Energiearbeit auskennt, weiß, dass man sie im Solarplexus-Bereich spürt. Dann hat man ein „flaues Gefühl im Magen“, es „magerlt“  oder es „dreht einem den Magen um“. Sehr empfindsame Menschen brauchen oft zwei, drei Tage, bis sie wieder von der Negativenergie „gereinigt“ sind – und manche müssen sogar gleich kotzen (was zwar die gesündere Reaktion ist, in unserem Kulturkreis aber tabuisiert und als Krankheit oder Krankheitsvorwand definiert wird, anstatt die Auslöser zu suchen und abzustellen).

Was also dagegen tun? Nach dem Prinzip der Salutogenese ist der erste Schritt zu verstehen, was gerade passiert (ist). Es genügt die sachliche Information – aber die bekommt man nicht immer über die sozialen Medien (außer vielleicht, wenn ein Artikel aus einem Qualitätsmedium abgedruckt wird) – und auch in Wikipedia stimmt nicht immer alles (denn Korrekturen brauchen Zeit). Kindern oder auch anderen Unwissenden gilt es also „auf Augenhöhe“, d. h. ohne Verniedlichungen, sondern genau so wie einem wertgeschätzten Erwachsenen die Fakten darzustellen UND der zweite Schritt ist dann aufzuzeigen, was man nun selbst (!) tun kann und wird, um Nachteile hintan zu halten.

Es ist die sinnvolle Zukunftsperspektive, in der die pädagogische Wirksamkeit enthalten ist! (Jammern oder sich niederzusaufen ist beispielsweise nicht sinnvoll, oder irgend etwas oder jemand zusammenzuschlagen oder gar sich selbst zu beschädigen.) Sinnvoll ist aber, mit anderen – und da besonders Kindern! – nach praktikablen Gegenmaßnahmen zu forschen – z. B. Schutzmasken oder -tücher, wie sie in anderen Ländern üblich sind und auch in vielen Berufen. So geht lernen!

Kinder wollen ihren Bezugspersonen vertrauen – und ebenso Angestellte ihren Vorgesetzten, Selbständige ihren Interessensvertretungen und Staatsbürger ihrer Regierung; deswegen haben sie auch wenig Freude mit „Permanentwahlkampf“, wie meine Forschungsarbeit 2019 (zur Bürgernähe) ergeben hat.

Anders wollen es nur Politaktivisten, die sich für „höhere Weihen“ profilieren wollen oder persönlichen Frust ausagieren und sich freuen, wenn andere „die Krise bekommen“. Wer aber glaubt, bessere Vorschläge zu haben, sollte diese ohne Häme zur Verfügung stellen, sonst disqualifiziert er sich.