Üblicherweise wird unter mentaler Gewalt die Art von Gehirnwäsche verstanden, wie sie in totalitären Staaten oder Sekten geübt wird: Körperliche Schwächung zwecks Herabsetzung der Widerstandskräfte, Zerstörung der Selbstachtung samt Verpönung der bisherigen Werthaltungen und Einstellungen bei gleichzeitiger permanenter Propaganda für das eigene Tun. Nach den Menschenrechten fällt dies unter das Folterverbot.
Es gibt aber viel subtilere Formen der destruktiven Beeinflussung der Denktätigkeit: Das „crazy making“ etwa (wie im Film „Das Haus der Lady Alquist“) indem man jemand anderem unaufhörlich dessen / deren Wahrnehmung ausredet. Leider geschieht das schon bei kleinen Kindern, und was dabei herauskommt, sind Duckmäuser.
Man kann aber auch manche Psychotechniken darunter zählen, wenn sie nicht der Gesundheitsverbesserung dienen sondern dem Kommerz. Dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP) wird häufig dieser Vorwurf gemacht — aber wie bei jedem „Instrument“ liegt es an der Absicht und Durchsetzung der anwendenden Person, ob das ursprünglich neutrale „Werkzeug“ heilt oder schädigt. Weswegen ich eine Befürworterin von NLP bin, hängt aber vor allem damit zusammen, dass ich seit meiner Ausbildung (1986, empfohlen von einem Schulpsychologen, damit ich einem meiner Kinder bei der Überwindung seiner cerebralen Dysfunktion helfen könne, was auch sehr gut gelungen ist) sehr sensibel für optische, akustische, taktile vor allem aber linguistische Manipulationen bin und mich daher dafür engagiere, diese zu entschlüsseln und aufzuzeigen, egal ob sie bewusst oder unbewusst erfolgen.
Deswegen hat es mich auch sehr gestört, dass mir heute eine Werbung der T-factory des Jugendkulturforschers (und Altsozialisten) Bernhard Heinzelmaier zugemailt wurde, die unter dem Titel „Kern gegen Kurz: The Fight of the SlimFit-Warriors“ für ihre neueste Studie promotet und dazu zwei — erst auf den zweiten Blick als Fotomontage erkennbare — Bilder der scheinbar neben einander stehenden Kern und Kurz stellt. Kurz, der in der Realität größer ist als Kern, erscheint dabei deutlich kleiner. Das hat mich sehr irritiert — denn gerade in Zeiten überhand nehmender Fakes sollten Fachleute besonders auf Seriosität achten. Eine NLP-Schulung wäre angebracht.