Dass ich die Neuwortschöpfung „Femizid“ ablehne, dürfte der Leserschaft meiner „Briefe gegen Gewalt“ bekannt sein: Denn während das sprachliche Vorbild „Genozid“ beinhaltet, dass alle Angehörigen einer Volkseinheit gezielt ermordet werden, treffen diese beiden Generalisierungen auf diese Frauenmorde nicht zu.
Ich verstehe und unterstütze schon auch, dass mit diesem Neologismus versucht wird, von der medial wie polizeilich üblichen Formulierung „Beziehungstat“ wegzukommen – obwohl sie durchaus zutrifft: Es handelt sich ja immer, wenn auch oft gut getarnt, um eine Gewaltbeziehung. Dass diese schwer zu bearbeiten sind, hat Robin Norwood in ihrem Langzeit-Bestseller „Wenn Frauen zu sehr lieben“ ausführlich aufgezeigt; allerdings hat sie den Angst-Aspekt zu wenig bearbeitet – nicht nur den der Frauen, sondern auch den der Anverwandten wie auch Nachbarn, die sich erst dann zur Einmischung aufrappeln, wenn es meist zu spät ist.
Ich bevorzuge meine Wortschöpfung „Strafmord“ Weiterlesen