Endlich deckt eine Frau auf – Olivera Stajic im heutigen Standard (23.04., S. 24, „Eine Schande“), denn Männer sind meist ahnungslos, wie ihr zitiertes Beispiel beweist – dass Kindergärten keine Kinder-Aufbewahrungs-Anstalten sind. Sie zitiert nämlich den Bundeskanzler mit den Worten, es sei keine Schande, seine Kinder in Betreuung zu geben, „wenn man es nicht mehr aushält“.
Das ist einerseits mutig und hilfreich, denn in vielen konservativen Kreisen wird – vor allem in den Bundesländern – erwartet, dass eine pflichtbewusste Mutter sich ihren Kindern Vollzeit widmet. Mir schildern immer noch viele Frauen, die keine Alternativen haben, wie aus der Herkunftsfamilie aber auch aus ihrer Nachbarschaft sozialer Druck auf sie ausgeübt wird, denn – Zitat: „Wir haben auch nicht herumfliegen können!“ Dazu kommt noch der Spott der Ignoranten – damit meine ich diejenigen, die hämisch phantasieren anstatt die Realität zu erfragen – über den angeblichen Drang zur „Selbstverwirklichung“, wenn eine Frau ihrem Beruf (und damit ihrer Altersversorgung) den Vorrang gibt.